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Der „Wilde Robert“ stellt ein charakteristisches Merkmal für die Region um Mügeln und Oschatz dar. Die Wurzeln der Schmalspurbahn reichen dabei weit in die Geschichte zurück. Während sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den sächsischen Ballungsräumen Leipzig, Dresden und Chemnitz unzählige Industriebetriebe ansiedelten, waren die Bereiche von Mittel- und Nordsachsen vor allem durch die Landwirtschaft geprägt. In der Gegend um Mügeln begann 1884, mit einem provisorisch eingerichteten Rübentransport, die Eisenbahngeschichte und somit die industrielle Erschließung der Region. Im Laufe der Zeit wurde das Streckennetz der kleinen Schmalspurbahn immer weiter ausgebaut und erreichte mit 91,7 km seine größte Ausdehnung. Der „Wilde Robert“ beförderte nicht nur landwirtschaftliche Produkte sondern auch bis zum Jahre 2001 Kaolin, welches bis heute im nahegelegenen Kemmlitz abgebaut wird. Der Kaolinabtransport durch die Schmalspurbahn sicherte ihr Bestehen immerhin 98 Jahre und war über viele Jahrzehnte das Haupttransportgut. 1994 übernahm die Döllnitzbahn GmbH von der Deutschen Reichsbahn den Betrieb auf der 20km langen Strecke zwischen Oschatz, Mügeln und Glossen/Kemmlitz.
Heutzutage erfüllt die Döllnitzbahn ihre Aufgaben genauso zuverlässig wie vor über 125 Jahren. Mit ihren Dampf- und Dieselloks zählt die Schmalspurbahn zu den wichtigsten Tourismusfaktoren in der Region. Sie ist nicht nur eine Attraktion für Eisenbahnbegeisterte, nein, ganze Generationen sind mit dem schnaufenden Geräusch aufgewachsen und vertraut.
Die Reise mit dem „Wilden Robert“ beginnt in Oschatz. Er fährt entlang des Flüsschens Döllnitz, vorbei am O-Schatz-Park und dem Rosenthal. Nach 20-minütiger Fahrt verlässt die Döllnitzbahn die Kleinstadt Oschatz in Richtung Mügeln und taucht in die Wiesen- und Auenlandschaften des Döllnitztales ein. Nach ca. 15km Fahrstrecke erreichen die Fahrgäste in Mügeln den ehemals größten Schmalspurbahnhof Deutschlands. Dort angekommen, bleibt Zeit für eine kurze Rast und die Gelegenheit den Bahnhof ein wenig näher zu erkunden. Im Anschluss daran setzt sich der Zug auf schmaler Spur, mit dem Ziel Glossen, wieder in Bewegung. Hier besteht die Möglichkeit an bestimmten Fahrtagen in die historische Feldbahn umzusteigen. Auf der Rückfahrt nach Oschatz erleben die Gäste noch einmal die Faszination Schmalspurbahn zwischen Tradition und Zukunft.
An ausgewählten Wochenenden und Feiertag sowie zu Sonderveranstaltungenkönnen Sie die Eisenbahnromantik genießen. Besonders Veranstaltungen für Familien wie z.B. die Oster- und Pfingstfahrten, das Bahnhofsfest und die Halloweenfahrten erfreuen sich großer Beliebtheit und locken zahlreiche Fahrgäste aus nah und fern an. Beim Tag des offenen Denkmals im September erhalten Interessierte einen informativen Blick hinter die Kulissen der Döllnitzbahn. Fahrten zum Mügelner Weihnachtsmarkt eröffnen die Adventszeit. Mit einem heißen Becher Glühwein und Fahrten durch die hoffentlich verschneite Landschaft klingt das Jahr gemütlich aus.
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