Gesellschaft : DR / FKB (Franzburger Kreisbahn)
Spurweite : H0m
Kondition :
Die in Anlehnung an die preussische T3 bei Henschel 1903 gebaute meterspurige Lokomotive war unsprünglich für die Salzwedler Kleinbahn bestimmt. Bis zur Umspurung auf Normalspur im Jahr 1928 war sie dort im Einsatz.
Im gleichen Jahr erwarb die Franzburger Kleinbahn (FKB) die Lok. Die FKB betrieb die Strecke Stralsund - Barth - Ribnitz-Darmgarten und eine Stichbahn Altenpleen- Klausdorf.
Die Maschine wurde als nr. 9 eingereiht und war für die Rangierdienst im Kopfbahnhof Barth und den Schneeraumdienst bestimmt.
Bald aber übernahm sie auch die Streckendienst. Die Reichsbahn bezeichnete die Lok als 99 5611 und benutzte sie auch für den Abbau der Strecken der FKB 1969. Nach einer Generalüberholung 1971 wurde die Lok 1973 an die französische Museumsbahn Dunieres-St. Agrave verkauft.
Die Franzburger Kreisbahn war eine der weniger bekannten Schmalspurbahnen. Ihre Meterspur erstreckte sich von Stralsund, wo der Kleinbahnhof östlich des Hauptbahnhofs seinen Platz hatte über Barth nach Damgarten. In Altenpleen zweigte noch eine Strecke nach Klausdorf ab.
FKB war eine typische Lenz-Kleinbahn, die bis zur Stilllegung ihren ursprünglichen Charakter bewahren konnte. Die B-Kuppler der Anfangszeit leisteten fast bis zur Einstellung Dienst, zwei sind ja bekanntlich noch erhalten.
Während alle Strecken am 4. Mai 1895 eröffnet werden konten, erstreckte sich der Verkehrsträgerwechsel über mehrere Etappen.
Schon 1961 wurde im Stralsunder Stadtgebiet der Schienenverkehr eingestellt. Die Schmalspurbahn, die hier großteils auf der Straße verkehrte, wurde immer mehr zum Verkehrshindernis und musste einer Stadtbuslinie weichen, die den Anschluss zum neu errichteten Endbahnhof Stralsund Stadtwald gewährleisten sollte. Nur funktionierte das nie. Noch bevor der Zug ankahm verließ der Bus planmäßig die Haltestelle, so daß die immer weniger werdenden Fahrgäste den weg in die Stadt zu Fuß antreten mussten. Das ist eine stolze Strecke von ca. 2 km bis zum Zentrum. Der Bahnhof lag in der Nähe des Tierparks an der Barther Staße.
1965 verzichtete man auf den Personenverkehr zwischen Hermannshof und Damgarten, jetzt Ribnitz-Damgarten Nord. Der Güterverkehr wurde offiziell noch bis 1969 aufrechterhalten.
Am 30. November 1968 verkehrte nun der letzte Zug auf der Strecke Barth - Stralsund Stadtwald.
Es war ein trüber Tag, passend zum Anlass. Während der Triebwagen VT 137 563 zwischen Barth und Stralsund Stadtwald unterwegs war, wurde der Verkehr zwischen Barth und Klausdorf, der planmäßig bis zuletzt immer dampfbespannt abgewickelt wurde, von 99 5611 mit zwei zweiachsigen Personen- und einem ebenfalls zweiachsigen Packwagen abgewickelt.
Die 99 machte sich so mit dem P 1287 das letzte Mal in Richtung Klausdorf auf den Weg.
Da die Garnitur nun ja nicht mehr in Klausdorf verbleiben konnte, fuhr man als Leerreisezug ( offiziell ) zurück nach Barth und traf dort am Abend ein. Nachdem auch der VT aus Stralsund Barth erreicht hatte, endete der Betrieb auf der östlichen Strecke der FKB somit für immer.
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